DIE GESCHICHTE

Vezza d’Oglio ist Teil des Camonica Tales, das in der Vorzeit von den zähen “Camuni” bevölkert war. Zeugen dieser Zivilisation sind noch am “Sass de la Stria”, einem erratischen Felsen am Hang des Monte Plazza zu sehen. Das Tal wurde von den Römern erst 16 n.Chr. durch Kaiser Augustus erobert. Von dieser Zeit zeugen noch Spuren in den Ortsteilen von Grano und Tù. Im VI Jahrhundert liessen sich die Langobarden und 774 die Truppen Karls des Grossen hier nieder. Dieser schenkte grosse Ländereien der Zone den Mönchen von Tours. Auf diese Zeit wird auch die Gründung der antiken Kirche von San Martino datiert. Um 1300 begann die Epoche der Federici, einer mächtigen Familie die sich im ganzen Tal, und somit auch in Vezza niederliessen. Von dieser Zeit zeugen der Familienpalast neben der Dorfkirche, das Tor mit roten Sandsteinsäulen und dem Adelswappen, sowie die Ueberreste eines mittelalterlichen Turms. Die Federici beherrschten das ganze Tal bis sie sich aus Machtgier gegenseitig zerstritten.Die Legende In der neueren Geschichte, nämlich in der Zeit des III. Unabhängigkeitskrieges, wird die Schlacht vom 4.Juli 1866 erwähnt, wo sich ein Regiment von Freiwilligen der Truppen von Garibaldi zusammen mit einem Regiment von Bersaglieri (Scharfschützen der Italienischen Infantrie) den Oestreichern erfolgreich gegenüberstellte. Dieses Ereignis war so wichtig, dass auf dem Dorfplatz, der darum “IV Luglio 1988” heisst, ein Monument und im Friedhof ein Gemeinschaftsgrab errichtet wurden. Die Schlachten, die das Dorf durchlebt hat, haben ihre Spuren in Form von älteren und neueren Befestigungsanlagen hinterlassen. Als Beispiel seien das “Castellino” und die zweite Verteidigungslinie des ersten Weltkrieges auf der Cima Rovaia (2530 m) erwähnt. Die Kirche von San Clemente ist eine der ältesten des gesamten Tales, sie stammt nämlich aus dem XII Jahrhundert. Ursprünglich war sie eine Einsiedelei und Hospiz für die Pilger auf der alten Via Valeriana, einem Römerweg der vom Iseo See (Lago d’Iseo) das ganze Tal bis zum Tonale Pass und Gavia Pass hinaufführte. Die Dorfkirche ist in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts neu errichtet worden, nachdem sie zusammen mit einem Grossteil des Dorfes, durch einen Brand vollständig zerstört worden war. Im Inneren befinden sich kostbare Werke. Das monumentale Altarbild aus Holz aus dem 7. Jahrhundert, in das ein Altarbild aus dem 5. Jahrhundert integriert wurde, verschiedene verzierte und mit Intarsien geschmückte Altare aus Marmor, kostbare Holzstatuen der Gebrüder Fantoni und kolossale Bilder aus der Moretto Schule. Erwähneneswert ist auch die aus dem 7. Jahrundert stammende Orgel und die aus Vezza d’Oglio-Marmor hergestellten Türpfosten (1584). Die Verwendung dieses Marmors ist über die Jahrhunderte gut dokumentiert. Im ganzen Tal existieren viele Arbeiten, von der Zeit der Römer bis zu unseren Tagen. Bei “Borom” sind noch Ueberreste des letzten von Ende 1800 bis 1961 genutzten Steinbruchs ersichtlich.
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